
Foto: Jochen Lübke (zu dpa 0461 vom 27.10.2009) +++(c) dpa – Bildfunk+++
Bluthochdruck spürt man nicht, jahrzehntelang bereitet er keine Beschwerden. Warum also Tabletten dagegen schlucken? Tatsächlich ignorieren zwei von drei Patienten die Empfehlungen ihres Arztes und nehmen ihre Blutdrucksenker nicht regelmäßig, wie der Volkswirt Christian Schäfer von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz herausfand.
Liest man sich die Beipackzettel von Blutdruckmedikamenten durch, kann man es den Betroffenen kaum verdenken, dass sie lieber nicht zur Pille greifen: Von Herzstolpern ist da die Rede, kalten Händen und Füßen, Übelkeit und Verstopfung, Albträumen und depressiven Verstimmungen.
Insbesondere bei leichtem Bluthochdruck könne häufig auf Medikamente verzichtet werden, sagt Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel-Krankenhaus in Berlin und Professor für Naturheilkunde der Charité.
Zuallererst empfiehlt er, wozu auch die europäische Leitlinie zur Behandlung von Bluthochdruck rät: Mindestens 30 Minuten an fünf bis sieben Tagen der Woche sollten Betroffene spazieren gehen, schwimmen, Rad fahren oder joggen. So ein aerobes Ausdauertraining kann den oberen Blutdruckwert um 6,9 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) senken. Medikamente drücken den Wert um acht bis zehn Millimeter Quecksilbersäule.