Sie beraten zu Arzneimitteln, bringen Medikamente nach Hause, stellen Salben her und sind auch nachts erreichbar – die Apotheken vor Or
„Unsere Apotheken sind damit ein gelebtes Stück Sozialwesen. Denn sozial ist, was nah an den Menschen ist“, sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), angesichts der Diskussionen um den Wert wohnortnaher Apotheken im Vergleich zum Arzneimittelversandhandel.
Persönlicher Kontakt, Zuwendung, Vertrauen
Schmidt weiter: „Wer im Ausland sitzt, leistet keinen Nachtdienst in der Nachbarschaft, stellt keine Rezepturarzneimittel her, kann kein dringendes Rezept innerhalb kürzester Zeit bedienen, keinem Patienten die Anwendung eines Asthmasprays mit eigenen Händen demonstrieren.“ Es fehlt der persönliche Kontakt, die menschliche Zuwendung, die gerade bei Krankheit so wichtig wird. Die Apotheke vor Ort bietet das. Nach repräsentativen Umfragen haben 90 Prozent der Bürger ein hohes Vertrauen in die Apotheker. 88 Prozent der Patienten, die drei oder mehr Arzneimittel einnehmen, haben eine Stammapotheke.
Jede Nacht sowie jeden Sonn- und Feiertag sind 1.300 Apotheken bundesweit jederzeit erreichbar. Pro Jahr kommen 484.000 Notdienste zusammen (Stand: 2015). Bei den 20.000 Fällen, die jede Nacht im Notdienst versorgt werden, handelt es sich vor allem um Familien: Kinder unter 12 Jahren machen nur 10,3 Prozent der Bevölkerung aus, doch für sie werden 21,8 Prozent aller Notdienstrezepte eingelöst – das sind 820.000 Verordnungen pro Jahr.
„Und wenn der Patient nicht mehr in die Apotheke kommen kann, kommt die Apotheke zu ihm. Wir bringen jeden Tag 250.000 Menschen ihre Medikamente nach Hause“, sagt Schmidt.
(Quelle: Apothekenumschau, Bildnachweis: W&B/Bernhard Huber)